Nach Herz-Kreislauf- oder onkologischen Erkrankungen zurück zu mehr Lebensqualität
Mit 15 stationären und zwei ambulanten Reha-Zentren in ganz Österreich sowie rund 150 Vertragspartnern ist die Pensionsversicherung (PV) der größte Anbieter von medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen des Landes.
„Die Pensionsversicherung bietet individualisierte Angebote, um die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebenssituationen der Patienten zu berücksichtigen.“
Mag. Canan Aytekin
Generaldirektor-Stellvertreterin Pensionsversicherung
Neben den Möglichkeiten eines stationären Aufenthalts kann die ambulante Rehabilitation im vertrauten sozialen Umfeld absolviert werden. Ziele der kardiologischen sowie onkologischen Rehabilitation sind, Risikofaktoren zu verringern, die Leistungsfähigkeit zu verbessern und die Lebensfreude zu steigern.
Ambulante Rehabilitation
Die ambulante Rehabilitation bietet die Möglichkeit, medizinische Rehabilitationsmaßnahmen im Rahmen des beruflichen und privaten Alltags zu absolvieren. Wie bei einer stationären Reha werden gemeinsam mit einem multiprofessionellen Rehabilitationsteam individuelle Reha-Ziele und maßgeschneiderte Therapieprogramme erarbeitet, um damit die Erwerbsfähigkeit zu erhalten sowie eine Wiederteilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen. Der besondere Vorteil ist, dass die Rehabilitanden außerhalb der Therapiezeiten im vertrauten sozialen Umfeld verbleiben und jeder in seinem Lebensbereich „gesund werden“ kann.
Zu Beginn der jeweiligen Reha wird beurteilt, wie schwer betroffen Patienten bei Antritt der Rehabilitation sind. Basierend darauf erfolgt eine flexible Therapieverordnung, im Rahmen derer genau jene Leistungen zusammengestellt werden, die für die jeweilige Zielerreichung benötigt werden.
„Die Pensionsversicherung bietet individualisierte Angebote, um die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebenssituationen der Patienten zu berücksichtigen. Ziel ist, die Eigenverantwortung für die Gesundheit zu stärken, die Berufsfähigkeit zu erhalten und die Selbstständigkeit der Menschen zu fördern“, sagt Generaldirektor-Stellvertreterin Mag. Canan Aytekin.
„Wir tragen dazu bei, den Patienten ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und die Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder zu verringern.“
Dr. Monika Mustak-Blagusz, MBA
Chefärztin, Pensionsversicherung
Die Entscheidung für eine ambulante oder eine stationäre Reha hängt von der Erkrankung, den individuellen Bedürfnissen sowie der persönlichen Lebenssituation ab. Es ist daher wichtig, mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, welche Form der Rehabilitation am besten geeignet ist. Grundlage für die moderne medizinische Rehabilitation ist das bio-psycho-soziale ICF-Modell (International Classification of Function, Disability and Health) der WHO. Bei diesem steht der Mensch mit all seinen Lebenskontexten im Mittelpunkt. Zur Erreichung der Teilhabe im Beruf oder in privaten Lebensbereichen werden gemeinsam mit den Rehabilitanden Ziele definiert, die diese wieder ausüben wollen.
Das Modell berücksichtigt damit zwingend die individuellen Lebensumstände der Betroffenen und trägt dazu bei, die Unabhängigkeit soweit wiederherzustellen, dass die aktive Teilnahme am Alltag gewährleistet und damit ein sozial und wirtschaftlich autonomes Leben gefördert wird. „Die Rehabilitation der PV ist individuell, zielorientiert und nachhaltig. Die Patienten werden auf Basis des ICF-Modells individualisiert betreut. Damit tragen wir dazu bei, ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und die Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder zu verringern“, betont Chefärztin Dr. Monika Mustak-Blagusz, MBA.
Ambulante kardiologische Rehabilitation
Das Zentrum für ambulante Rehabilitation Wien (ZAR Wien) bietet im Bereich der Indikation Kardiologie unterschiedliche Rehabilitationsprogramme für Herzerkrankungen, insbesondere bei Verengungen der Kranzgefäße oder nach invasiven Eingriffen wie z. B. Stenting, Herzklappenersatz, Bypass etc. Weiters werden Patienten mit Gefäßerkrankungen wie z. B. peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) behandelt.
Wesentliche Elemente der Rehabilitation sind aktive medizinische Therapie-Einheiten im Gruppen- oder Einzelsetting. Vor Beginn werden bei allen Patienten mit kardiologischer Grunderkrankung zur Erfassung der Leistungs- und Rehafähigkeit eine Spiro-Ergometrie und eine Herz-Echokardiografie durchgeführt. Darauf basierend werden die Trainingsparameter wie auch die Trainingsintensität festgelegt.
Vor Beginn der aktiven Therapien werden bei allen Patienten mit kardiologischer Grunderkrankung zur Erfassung der Leistungs- und Rehafähigkeit eine Spiro-Ergometrie und eine Herz-Echokardiografie durchgeführt.
Zu den Trainingsangeboten zählen Fahrradergometrie mit bzw. ohne Monitoring sowie Ausdauer- und Krafttraining mit verschiedenen Geräten. Bei den Gruppentrainings stehen Bewegungs-, therapeutisches und Funktionstraining im Vordergrund. Unterstützend zu den aktiven Therapien werden passive Therapieformen wie z. B. Elektrotherapie, Massagen, Thermotherapie u. Ä. verordnet.
Hinzu kommen diätologische Maßnahmen, die individuell auf die Patienten abgestimmt werden. So kann mithilfe einer Bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA) die Zusammensetzung des Körpers ermittelt werden. Mittels Zusammenschau aller vorliegenden Befunde, Erhebung der Vorerkrankungen sowie der ärztlichen und diätologischen Anamnese werden diätologische Maßnahmen abgeleitet und individuelle Ernährungspläne erstellt.
Besondere Schwerpunkte in der psychologischen Betreuung sind die Krankheitsbewältigung und der Umgang mit Stress. Schulungen zur Erkrankung und den Risikofaktoren wie beispielsweise Beratungen für ein tabakfreies Leben runden das umfangreiche Angebot ab.
Ziel ist, zum einen den Fortschritt von Erkrankungen hintanzuhalten sowie durch Training und Änderung der notwendigen Lebensgewohnheiten im Alltag operative oder interventionelle Eingriffe zu vermeiden. Gleichzeitig gilt es aber auch, die Leistungsfähigkeit zu steigern, damit die Patienten wieder mehr Lebensfreude und Lebensqualität zurückgewinnen.
Basis für jede Rehabilitation ist eine individualisierte, auf die Bedürfnisse maßgeschneiderte Erstellung der Therapien.
Ambulante onkologische Rehabilitation
Die Diagnose Krebs geht mit signifikanten Veränderungen einher. Die onkologische Rehabilitation in den beiden ambulanten Reha-Zentren der PV in Wien und Graz umfasst daher gezielte diagnostische und therapeutische Maßnahmen, die dabei helfen, die körperlichen und seelischen Folgen einer Krebserkrankung zu mildern bzw. zu beseitigen. Behandelt werden sämtliche die Onkologie umfassenden Krankheitsbilder inklusive Zustände nach invasiven/operativen Eingriffen als auch Folgen von Nebenwirkungen medikamentöser Therapien. Gemeinsam mit einem multiprofessionellen Team werden individuelle Reha-Ziele definiert und diese im Rahmen der vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten umgesetzt. So wird beispielsweise durch gezieltes Training im Ausdauer- und Kraftbereich nicht nur die Leistungsfähigkeit gesteigert, sondern es hilft den Patienten auch, wieder Vertrauen in ihren Körper zu gewinnen. Neben den symptomatischen Verbesserungen wirkt sich regelmäßiges Ausdauertraining zudem positiv auf den Verlauf der Grunderkrankung aus.
Mit gezielten diätologischen Schulungen kann die Ernährung auf individuelle Beschwerden wie Mundtrockenheit, Durchfall, Eiweißanreicherung etc. abgestimmt werden. Gleichzeitig trägt ein gesunder Lebensstil dazu bei, Risikofaktoren für onkologische Erkrankungen zu erkennen und zu vermeiden. Im Rahmen der Rehabilitation werden daher individuelle Beratungen und Behandlungen zu Tabak- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, Stressexposition, Ernährung etc. angeboten ebenso wie Beratungen und Behandlungen zu Spezialthemen wie Polyneuropathie mit Steigerung des feinmotorischen Geschicks, Lymphödeme oder Inkontinenz.
Psychologische Therapien wiederum behandeln in Einzelgesprächen und Schulungen Zustände wie Erschöpfung, Angst oder Verunsicherung. Hierfür kann insbesondere das Erlernen von Entspannungsmethoden hilfreich sein. Für Neuorientierung oder möglicherweise notwendige Veränderungen im beruflichen und sozialen Umfeld werden die Patienten von Entlassungs- und Teilhabeberatern (ETB) unterstützt.
Im Fokus der Rehabilitation steht, die Nebenwirkungen, die durch die Krebserkrankung und ihre Behandlung entstanden sind, zu lindern, körperliche bzw. mentale Stärke aufzubauen und mit individuell abgestimmten Therapien die Rückkehr in den privaten sowie beruflichen Alltag zu unterstützen. Das medizinische und therapeutische Angebot ist daher eigens auf die Bedürfnisse der onkologischen Patienten abgestimmt, mit dem Ziel, Energie und Selbstvertrauen zu schenken.
Fotos: M. Jager / www.martinjager.com, istockphoto/ LSOphoto, istockphoto/Tashi-Delek, istockphoto/Zinkevych