Sehnsucht nach der City
Auch wenn das Einfamilienhaus im Grünen der Wohntraum schlechthin der Österreicher bleibt, so stehen innerstädtische Lagen weiter hoch in der Gunst von Immobiliensuchenden. Und das mit gutem Grund.
Wohnimmobilien an der geschichtsträchtigen Wiener Ringstraße kommen nicht allzu oft auf den Markt und vor allem nicht in größerer Anzahl gleichzeitig. Dementsprechend interessant ist ein Projekt, das an der noblen Adresse Parkring 12, neben dem Palais Coburg, zwischen Stephansplatz und Wien Mitte, realisiert wird: Der 1963 errichtete Parkring Tower, ursprünglich bekannt als Gartenbauhochhaus, wird bis Ende des kommenden Jahres um neun exklusive Apartments mit 55 bis
130 m2 Wohnfläche ergänzt. Eine weitere Seltenheit am Wiener Prachtboulevard: Einige der Wohneinheiten verfügen über begehbare Freiflächen. Die künftigen Besitzer werden also einen exklusiven Ausblick auf den Stadtpark genießen können.
„Es geht darum, den perfekten Wohnraum für unterschiedliche Lebenssituationen zu schaffen“, sagt Patrizia Hunter, COO bei CUUBUUS Architects & Developers. Schließlich würden die exklusiven Käufer sehr auf Details achten, angefangen von den Grundrissen über die Sichtachse bis hin zur Ausführungsqualität. Und dass auf hochwertige Ausstattung und Materialien sowie diverse Annehmlichkeiten gesetzt wird, ist an so einer Adresse ohnehin selbstverständlich. Das Wiener Unternehmen, das das exklusive Projekt verantwortet, hat den Parkring Tower bereits 2004 entwickelt und unter anderem ein Concierge-Service im Eingangsbereich eingerichtet, was damals in Wien unüblich war.
Von diesem hochwertigen Ambiente, das an der Wiener Ringstraße eher Bürogebäude, Hotels oder Gastronomiebetriebe bieten, werden sich jedenfalls auch die künftigen Bewohner beim Betreten des Gebäudes verzaubern lassen können.
Glaubensfragen City- oder Grünruhelage, Alt- oder Neubau
Die Frage City- oder Grünruhelage kann bekanntlich durchaus religiösen Charakter annehmen. Während die einen die kurzen Wege bzw. die vielfältigen Möglichkeiten schätzen, die die Innenstadt bietet, bevorzugen die anderen klar die Naturnähe und den hohen Freizeit- und Erholungswert in den Außenbezirken. Auch die Frage Alt- oder Neubau spaltet die Gemüter. So schwärmen Gründerzeithausliebhaber von der Handwerkskunst, die sich in den geschichtsträchtigen Häusern verbirgt. Stichworte: gegliederte Fassaden, edle Stuckatur, großzügige Stiegenhäuser, Fischgrätparkettböden, Kastenfenster und hohe Decken. Anhänger des Neubaus weisen
wiederum auf effizientere Grundrisse bzw. alltagstauglichere Raumaufteilungen, mehr Freiflächen und vor allem die höhere Energieeffizienz und folglich auch geringere Nebenkosten hin. Dass durchaus auch eine Verbindung aus beiden „Welten“ möglich ist, zeigt eine Vielzahl an Wohnprojekten, wo Gebäude aus der Gründerzeit oder auch „jüngere“ Objekte wie der Parkring Tower im Zuge ihrer Revitalisierung um Neubauflächen erweitert werden, und mit einem „grüneren Touch“ versehen werden.
Wien-Neubau zählt seit geraumer Zeit zu den begehrtesten Innenstadtlagen, besonders unter jüngeren Immobiliensuchenden. Kein Wunder: Was das Angebot an trendigen Einkaufsmöglichkeiten, Bars, Restaurants und Clubs betrifft, ist der 7. Bezirk in der Bundeshauptstadt wohl nur schwer zu toppen. Und da passt die Kaiserstraße, die parallel zum Gürtel von der Mariahilfer Straße bis zur Lerchenfelder Straße verläuft, perfekt ins Bild, wird sie doch gemeinsam mit der Westbahnstraße mitunter als das „Kreuzberg von Wien“ bezeichnet.
Hier im Hipster-Epizentrum, im Übrigen nicht allzu weit entfernt vom AKH, wurde ein Biedermeierjuwel mit der Hausnummer 52 generalsaniert und mit drei neuen Penthouses versehen. Insgesamt gehören zum Projekt „Ruban“ 15 exklusive Eigentumswohnungen mit Wohnflächen zwischen 40 und 200 m2.
Grüne Oase in der Stadt
Auch wenn Neubau nicht gerade zu den Wiener Bezirken mit den meisten Grünflächen gehört – im aktuellen Ranking der Statistik Austria wird der drittletzte Platz belegt – so verfügt die Kaiserstraße 52 über einen großzügigen grünen Innenhof. Zwei Maisonetten im Erdgeschoß und im ersten Obergeschoß verfügen über eigene Gärten. Die Wohnungen in den oberen Geschoßen punkten mit ausladenden Balkonflächen, die zwei Penthouses mit großzügigen Dachterrassen sowie optionalem Pool. Der Wohnraum eines weiteren Apartments im ersten Dachgeschoß wird sogar dank eines Balkons und einer Terrasse nach außen hin erweitert.
Szenenwechsel in den dritten Bezirk. Einen Blick ins Grüne werden auch die künftigen Bewohner des Projekts „VIEW HOMES“ genießen können. Das Objekt gehört zum Quartier „VILLAGE IM DRITTEN“, das bis voraussichtlich 2027 zwischen Landstraßer Gürtel und Adolf-Blamauer-Gasse in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof um den zwei Hektar großen Bert-Brecht-Park entsteht. Zudem werden die Bewohner der VIEW HOMES, für die kürzlich der Spatenstich erfolgte, zwei begrünte Dachterrassen im 6. und 8. Obergeschoß sowie den mit Bäumen, Blumenwiese und Sträuchern bepflanzten Innenhof nutzen können.
Für Ärzte könnten die VIEW HOMES eine interessante Anlagemöglichkeit darstellen. Zu dem Wohnprojekt gehören jedenfalls 147 frei finanzierte Eigentumswohnungen mit ein bis vier Zimmern (Wohnfläche: 35 bis 93 m2) und Balkonen, die sich auf elf Geschoße aufteilen. Für Ärzte ebenfalls
interessant: Im Erdgeschoß des U-förmigen Gebäudes an der Billy-Wilder-Promenade 7 werden Flächen für eine Ordination und ein Büro realisiert. Weitere Ordinationsflächen sind auch in anderen Gebäuden des VILLAGE IM DRITTEN geplant. Insgesamt wird das neue Stadtquartier, das auf dem Gelände der Aspanggründe an der Südostgrenze des dichtbebauten Stadtzentrums im 3. Bezirk entsteht, über rund 2.000 Wohnungen, Büros, Gewerbeflächen, Nahversorgungs- sowie Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen verfügen.
Urban Gardening nahe der Klinik Ottakring
Liebhaber des urbanen Lebens können freilich auch außerhalb der Innenstadtbezirke auf ihre Kosten kommen. Zum Beispiel in der Roseggergasse 2-8, die sprichwörtlich einen Katzensprung von der Klinik Ottakring entfernt liegt. Dort wird ein Stil-Altbaugebäude um moderne Neubauwohnungen erweitert. Insgesamt entstehen 124 Eigentumswohnungen mit zwei bis vier Zimmern bzw. Wohnflächen von 41 bis 123 m2 und Gärten, Balkonen, Loggien und Dachterrassen.
Ein Highlight des Projekts ist sicher der ruhige Innenhof mit großzügigem Gemeinschaftsgarten und Urban-Gardening-Flächen, der zur Entspannung nach einem stressreichen Arzt-Arbeitsalltag einlädt. Ruhe und Frieden ist auch im nahen Wienerwald zu finden. Wer das pulsierende Stadtleben bevorzugt, ist dank wichtiger Verkehrsknotenpunkte in der unmittelbaren Umgebung alles andere als „weg vom Schuss“.
Ein besonderes Wohnprojekt, wenngleich auch nicht in einem urbanen Setting eingebettet, ist „CLOUD 9“, das an einem sanften Hang in der Agnesgasse 9 in Sievering im 19. Bezirk errichtet wird. Dennoch ist die Wiener Innenstadt, die nicht mehr als 6 km entfernt liegt, dank der guten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz schnell und problemlos zu erreichen. Für das Verweilen in der eigenen Wohnoase spricht auch viel: Zu jeder der 11 exklusiven Neubauwohnungen mit Wohnflächen zwischen 60 und 170 m2 gehört ein Eigengarten, eine Terrasse oder ein Balkon.
Viel Wert wird zudem auf Nachhaltigkeit gelegt. Günstigen und grünen Sonnenstrom produziert die hauseigene Photovoltaikanlage. Die eigene Regenwasserzisterne ermöglicht die umweltschonende Gartenbewässerung. Zudem wird mit einer Luftwärmepumpe geheizt.
Wien: Aktuell großes Immobilienangebot
Egal, ob man nun die City oder die Außenbezirke, den Altbau oder den Neubau bevorzugt, die Chancen stehen aktuell nicht schlecht, dass sich der persönliche Wohntraum verwirklicht. Experten verweisen auf das große Immobilienangebot. Auch einzigartige Objekte würden verstärkt auf den Markt kommen. „Sucher haben aktuell gute Chancen, besondere Immobilien zu erwerben, die man in den Boomjahren aufgrund starker Nachfrage vielleicht nicht bekommen hätte“, bestätigt etwa Martina Hirsch, Geschäftsführerin der s REAL.
Vor allem Bestandsimmobilien seien derzeit gefragt. Positiv: In dem Segment hat es am Wiener Markt zuletzt auch die größten Preisrückgänge gegeben. Seit 2022 sind gebrauchte Wohnungen um fast 10 % billiger geworden, wie eine aktuelle Analyse von Raiffeisen Research aufzeigt. In ganz Österreich steht ein Minus von 6,5 % zu Buche. Neubauwohnungen sind hingegen kaum billiger geworden.
Ist die Preiskorrektur schon zu Ende bzw. zeichnet sich gar eine Trendwende ab? „Zwar liegt der Großteil der Wegstrecke bereits hinter uns, am Ziel sind wir jedoch noch nicht“, halten die Studienautoren fest. In einem Umfeld wieder spürbar niedrigerer Inflation und nur leichter nominaler Preisrückgänge dürfte die reale Preiskorrektur erst im Verlauf des Jahres 2025 abgeschlossen sein. Nachdem die Immobilienpreise in „weiten Teilen des Jahres 2025“ stagnieren sollen, dürfte Wohneigentum 2026 österreichweit auf Gesamtjahressicht wieder teurer werden.
pb
FOTOS: CUUBUUS ARCHITECTS & DEVELOPERS ZOOM VP, SQUAREBYTES GMBH WINEGG REAL AGENCY, KOLLITSCH & SORAVIA IMMOBILIEN GMBH